Medien und Kommunikation
Beiträge, bei denen es um Kommunikationsmittel zur Verbreitung von Inhalten geht. Dazu zählen Zeitschriften, Bücher, Comics als auch Filme, Serien und Webseiten. Ebenfalls fällt das Fernsehen und die Werbung darunter.
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Dirk am 10. Januar 2016
Es waren mittelgroße Läden für Filmfreunde, vollgestellt mit Regalen, die mit leeren Filmhüllen und dazu passenden Schlüsselanhängern befüllt waren. Hing noch einer unter der Hülle, konnte man damit den Film bis zum nächsten Tag gegen Gebühr ausleihen. Erzählt man sowas der jungen Generation, wird man vermutlich skeptische Blicke ernten. Und die Frage, was so ein Blödsinn denn sollte – kommen Filme doch bekanntlich aus der Steckdose. In den Achtzigern gab es aber noch kein Internet. Damals schossen Videotheken wie Pilze aus dem Boden, hatten bis in die späten Neunziger ihre Blütezeit und begannen dann langsam aber sicher zu verschwinden. Eine Videothek ist im Stadtbild inzwischen ähnlich ausgestorben wie eine gelbe Telefonzelle. Und die ehemaligen bunten Lädchen wurden zu Mietwohnungen, Tattoo-Studios oder Ein-Euro-Shops umgewandelt. Dabei waren Videotheken mehr als nur Filmausleihen. Sie waren Ritual, Lebensgefühl und ein gutes Stück Achtziger und Neunziger.
Videomax (vormals „Mega Video“) in Bremen-Walle – eine von vielen aufgegebenen Videotheken
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Dirk am 29. November 2015
Interpersonelle Kommunikation kennt meine Generation noch aus einer Zeit, wo diese fast nur von Angesicht zu Angesicht stattfand. Telekommunikation (Fernmitteilung) existierte damals nur als Brief, Postkarte sowie als „der Apparat“ – jenes graue Ding von der Deutschen Bundespost mit Wählscheibe und abnehmbarem Hörer, das in der Stube neben einem dicken Wälzer mit Telefonnummern stand. Praktisch, konnte man entfernten Individuen sprachlich eine Statusmitteilung übermitteln – sofern diese sich gerade zuhause befanden. Ansonsten hatte man Pech und musste warten. Mitte der Neunziger machte die Telekom so einen Apparat für den Massenmarkt mobil und die Werbung versprach: „Telly D1 – Kuckst Du Basar, erzählst Du nach Hause!“
Der Telefonapparat für interpersonelle Kommunikation über Distanz
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Dirk am 16. November 2014
Die Jugend in den späten Achtzigern war schon hart. Kein tragbarer Telefonapparat mit Internetzugang – und somit auch keine Möglichkeit, im Netz mal eben schnell nach Infos zu suchen. Neuigkeiten über Hobbys wie Computerspiele musste man über gebündeltes und bedrucktes Papier erwerben. Diese Objekte nannten sich „Zeitschrift”. Ein Begriff, den kommende Generationen womöglich erst im Archaismenlexikon nachschlagen müssen. Eines dieser antiken Magazine hieß Aktueller Software Markt (kurz ASM). Kostete anfangs um die DM 6,- und erschien seit März 1986 monatlich am Kiosk. Der Name war nicht gerade eine Glanzleistung an Kreativität, aber immerhin deutsch und kein alberner Anglizismus. Und da man Gedrucktes nicht nur nach dem Titel bewerten soll, geht es nun zurück in die späten Achtziger und frühen Neunziger, um die Ära einer der ungewöhnlichsten Spielezeitschriften noch einmal aufleben zu lassen.
ASM – Aktueller Software Markt (Dezember 1988)
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Retropie, die „Welt der Retrospektive“, ist online … ein weiteres Portal zu Dingen der Vergangenheit, die nicht in Vergessenheit geraten sollen? Da fragt man sich, ob es nicht schon genug solcher Retroportale gibt? Was ist bei Retropie anders? Was bekommt man hier, was es nicht woanders schon gibt?
Retropie soll das Rad natürlich nicht neu erfinden. Hier geht es weniger darum, wahllos alte Dinge aufzulisten, die irgendwie retro sind. Noch soll ein Katalog verstaubter Dekaden entstehen. In diesem Blog dreht es sich viel eher um Fragen wie: „War früher wirklich vieles besser? Wie haben sich die Dinge verändert? Was verbinde ich heute noch damit?“ Zu diesem Zweck schreiben unsere Autoren und Gastautoren subjektiv über alle möglichen Dinge, von Musik über Volksbräuche, Hard- und Software bis hin Themen wie Stadtbild und Wetter. Denn Retropie soll mehr als nur die Erinnerung an die alte 8-Bit-Videospielkonsole werden.
Retropie – Portal zu Dingen, die nicht in Vergessenheit geraten sollen