Medien und Kommunikation
Beiträge, bei denen es um Kommunikationsmittel zur Verbreitung von Inhalten geht. Dazu zählen Zeitschriften, Bücher, Comics als auch Filme, Serien und Webseiten. Ebenfalls fällt das Fernsehen und die Werbung darunter.
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Dirk am 24. Februar 2022
Erwähnt man heutzutage irgendwo noch „Cheech & Chong“, erntet man skeptische Blicke und muss sich fragen lassen, ob man vom Asia-Lieferdienst spricht. Die beiden Komödianten Tommy Chong und Cheech Marin sind inzwischen wohl ziemlich in Vergessenheit geraten. Dabei waren sie in den Achtzigern überaus bekannt. Angefangen als umhertingelndes Comedy-Duo, veröffentlichten sie nebenbei ein paar Platten und tauchten hier und dort in Low-Budget-Filmen auf. Mit ihrem ersten Film „Up in Smoke“ (1978) wurden sie dann auch hierzulande als schmarotzende Taugenichtse Cheech und Chong populär, die ihren Alltag mit Dummheiten, Rumgammeln und Tütendrehen verbringen. Ihren zweiten Film, den sie pragmatisch „Next Movie“ (1980) nannten, und der hierzulande als „Noch mehr Rauch um überhaupt nichts“ veröffentlicht wurde, habe ich mir vor fast 30 Jahren regelmäßig auf VHS reingezogen. So war es mir eine große Freude, dieses Relikt der späten Jugend erneut auf DVD zu bekommen. Und wie immer fragte ich mich, ob der Streifen auch heute noch so knallt wie damals – oder doch nur alles viel Rauch um nichts war?
Cheech und Chong’s Next Movie – Noch mehr Rauch um überhaupt nichts
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Als im März 2020 die letzte Folge lief, endete ein fast 35 Jahre altes TV-Ritual, das anfangs die Massen elektrisierte und von der Presse als „Schmierentheater“ verrissen wurde. Wenn man überlegt, dass die Lindenstraße zu Bestzeiten einmal um die 14 Millionen Zuschauer hatte und jeder vierte Westdeutsche am Sonntag um 18:40 Uhr gebannt vor der TV-Kiste saß, dann haut einen das heute fast um. Aber so war es tatsächlich. Die Großeltern schauten es, die Eltern und ich auch. Selbst auf dem Schulhof wurde montags darüber gequatscht, was für eigenartige Sachen in diesem „ganz normalen“ Mehrfamilienhaus passiert sind. Im Laufe der Jahre hatte die einstige Kultserie nicht nur mit wachsender Soap-Konkurrenz, sondern vor allem mit der Zeit als unbarmherzigen Gegner zu kämpfen. Denn das, was anfangs funktionierte, musste Jahr für Jahr auf eine Epoche angepasst werden, die sich immer mehr von dem entfernte, was viele einst zum Einschalten animierte. So geht die Reise nun zurück in eine andere Zeit. Zu den Anfängen einer Serie, die mit trostspendenden Spiegeleiern, Silvesterwalzern und angebrannten Weihnachtsplätzchen ein Stück Fernsehgeschichte schrieb.
Lindenstraße (1985-2020) – deutsche Seifenoper im Wandel der Zeit
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Dirk am 31. Januar 2021
Es gibt selten Filme, die ich mir mehr als einmal ansehe. Und davon nur ganz wenige, die ich bislang dreimal und mehr gesehen habe. Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994) und Walter Hills „The Warriors“ (1979) zählen mit zu diesem kleinen Kreis. Und dann ist da einer, der einsam auf dem Thron hockt und in den letzten 30 Jahren ein Dutzend Mal wiederabgespielt wurde. Anfangs auf VHS-Kassette und später auf DVD. Es ist einer der weniger bekannten Filme von Martin Scorsese, den er 1985 als Die Zeit nach Mitternacht („After Hours“) auf die Leinwand brachte. Eine schwarze Komödie mit tragischen, schrägen und etlichen surrealen Zügen. Quasi ein nächtlicher Trip durch Lower Manhattan. Und das (fast) ohne Drogen.
„Die Zeit nach Mitternacht“ (1985) – unterschätzter Filmklassiker der Achtziger.
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Früher war gute Bildung und „was Anständiges“ lernen hocheilig. Daher sollte man statt in Comics seine Nase lieber in Schulbücher stecken. Die waren nur leider staubtrocken und alles andere als lustig. Auch zählte ich zu den Schülern, die nach Unterrichtsschluss freiwillig kein vergilbtes Buch mehr anfassten, wo zig Jahrgänge vorher schon reingerotzt hatten. Da tauchte ich lieber in die chaotischen Abenteuer der Agenten Clever & Smart ein, die mit dem Holzhammer einen Gag nach dem anderen raushauten und sich dabei gegenseitig Beulen in der Größe einer Ofenkartoffel verpassten. Literarisch wertvoll war der von Erwachsenen gern als „Schund“ bezeichnete Stoff nicht gerade. Und stellenweise auch nicht immer kindgerecht. Vielleicht war das der Grund für den Kultstatus, den diese Comics damals bei mir hatten? Nach über 30 Jahren gilt es nun, das herauszufinden.
Clever & Smart (Comic-Kultur seit 1958)
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Dirk am 17. Februar 2019
„Das ist Punsch, du dusselige Kuh! … Punsch, Punsch, Punsch!“ – einer von Alfred Tetzlaffs bekanntesten Wutausbrüchen, die jedes Jahr mit traditioneller Wiederholung der Silvesterfolge von Ein Herz und eine Seele ausgestrahlt werden. Und nach über vierzig Jahren noch immer für Lacher sorgen. Daneben gibt es mit der Rosenmontagsfolge und dem „Besuch aus der Ostzone“ zum 3. Oktober zwei weitere Folgen, die regelmäßig wiederholt werden. Will man auch die restlichen 24 Episoden der von 1973 bis 1976 produzierten Fernsehserie noch einmal erleben, bietet sich der Kauf der DVD-Komplettbox an, um die volle Dröhnung Siebziger durch eine der ungewöhnlichsten deutschen Fernsehserien zu erfahren. Ein ungehobeltes Stück Fernsehgeschichte, das heute in dieser Form kaum noch machbar wäre. Und viel mehr verdient als ein paar über das Jahr verteilte Wiederholungen.
Ein Herz und eine Seele – TV-Geschichte aus den Siebzigern
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Dirk am 13. Januar 2018
Gene Roddenberry konzipierte in den Sechzigern Star Trek, hierzulande ausgestrahlt als Raumschiff Enterprise. Die Science-Fiction-Fernsehserie um Kirk, Spock, McCoy und Konsorten, die den Weltraum im 23. Jahrhundert erforschen, erlangte schnell Kultstatus und hat noch heute ihre Fans. Im Gegensatz zu vielen anderen Zukunftsvisionen wurde hier eine humanistisch geprägte Utopie erschaffen. Soziale, wirtschaftliche und Umweltprobleme sind auf der Erde überwunden, Geld ist abgeschafft und in der Vereinten Föderation der Planeten widmet man sich der Erforschung unbekannter Orte in unserer Galaxis. Basierend auf Roddenberrys Makrokosmos erschienen später weitere Ableger. Einer davon ist Star Trek: Deep Space Nine (1993 bis 1999), dem dieser Rückblick gewidmet ist.
Star Trek: Deep Space Nine (1993-1999)
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Dirk am 18. November 2017
»Sonnt sich die Katz im Februar, muss sie im März zum Ofen gar.« Mit solchen Weisheiten, die von Generation zu Generation weitererzählt wurden, haben sich unsere Vorfahren subjektiv empfundene und auf Erfahrung basierende Wetterzusammenhänge gegenseitig mitgeteilt. Allgegenwärtigen Zugriff auf die Meteorologie (Lehre der chemischen und physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre) und dessen Abfallprodukt, dem Wetterbericht, hatte man noch nicht. Das war manchmal unpraktisch, z. B. für die Landwirtschaft. Oder wenn eine Reise kurz bevor stand und man die passende Kleidung auswählen musste. So musste man sich halt auf Gespür und Glück verlassen. Heute reicht ein Blick ins Internet und man erfährt das Wetter der kommenden Tage. Und wenn man es nicht wissen will, dann erfährt man es trotzdem. Zeit für eine Betrachtung dieses heiter bis wolkigen Kuriosums.
Wetterbericht – Landplage der Gegenwart
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Mixtapes waren das Medium in der Jugendkultur der Achtziger. Auf analoge Audiokassetten (sog. „Mixkassetten“) überspielte man seine Lieblingshits zu einer individuellen Kollektion. Noch bis spät in die Neunziger waren im Bereich der elektronischen Musik Mixtapes populär, wo sich im Doppelkassettendeck DJ-Mixsets überspielen ließen. Die jeweiligen Kassettenhüllen wurden in Kleinarbeit stets mit einem passenden Flyer verziert, um dem Ding einen individuellen Touch zu geben. Im Vergleich zur CD waren Tapes um einiges umständlicher, und die Audioqualität teilweise Murks. Aber das war egal, denn Mixtapes waren cool. Zeit für eine kleine Rückschau.
Mixtapes – als man Musik noch zurückspulen musste
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Dirk am 18. Dezember 2016
Die Welt in fünfzig oder hundert Jahren. Dieses Thema hat Generationen beschäftigt und jede Epoche hatte ihre eigenen Ideen und Vorstellungen, wie die Welt der Zukunft ausschauen könnte. Im letzten Jahrhundert stellte man sich schwebende Stadtbahnen, Urlaub auf dem Mond, tragbare Fernsprechapparate und blecherne Haushalts-Roboter vor. Und gerade im technischen Bereich hat sich tatsächlich vieles realisiert. Über das Internet visionierte Mark Twain bereits 1898, und Stanislav Lem hatte 1961 das E-Book als digitale Variante eines Buches vor Augen. Allerdings bringt unsere Zeit auch Phänomene mit sich, die kaum jemand in früherer Zeit auf dem Schirm hatte. Dinge, auf die unsere Nachfolger in hundert Jahren womöglich kopfschüttelnd oder schmunzelnd zurückblicken. Eines dieser Phänomene ist Datenmüll. Und damit ist viel mehr als die Festplatte mit Schmuddelbildern und Trojanern gemeint.
Willkommen im Zeitalter des Datenmülls
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Die Science-Fiction-Serie Babylon 5, die in der Zeit von 1995 bis 1999 in Deutschland ausgestrahlt wurde, gab uns sowohl einen ungewöhnlichen Blick in die Zukunft des Fernsehens, als auch auf die der Menschheit. In die Zukunft des Fernsehens, weil hier zum ersten Mal ein gutes Dutzend verschiedener Handlungsstränge aus persönlichen Lastern, intergalaktischen Epen und planetaren Konflikten über fünf Staffeln gespannt wurden. Das gab es in der Form für Science-Fiction-Serien noch nicht.
Babylon 5 (1995-1999) – Blick in die Zukunft
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