Samstags um das Jahr 1995. Ein Audio-Tape liegt bereit zur Aufnahme und wartet darauf, dass auf BFBS London „The Steve Mason Experience“ gesendet wird. Jene 120 Minuten-Show auf dem Soldatensender, die in Deutschland mehr Zuhörer als auf der Insel hatte. Techno-DJs gab es auch schon damals wie Sand am Meer, aber keiner ist wie Steve Mason so im Gedächtnis hängengeblieben. Denn er hat das vollbracht, woran andere oft gescheitert sind. Seine Mixe waren nicht nur technisch sauber, sie hatten auch alle den berühmten roten Faden. Und das bei den vielen Genres, die er bediente: Techno, Tech House, Progressive, Trance bis hin zu Hardcore und Jungle. Zeit, dieser Koryphäe und seiner legendären Show eine Retrospektive zu widmen.
The Steve Mason Experience – BFBS London (1992-2001)
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Zeitlose Musik ist Musik, die nicht nur im Rahmen einer jeweiligen Epoche funktioniert. Das Air von Bach aus der Suite No. 3 (1730) wäre so ein musikalisches Erbe, das heute und auch noch in hundert Jahren funktioniert. Und warum soll es Zeitloses nicht auch bei elektronischer Musik geben? Die goldene Epoche des Trance ist längst vorbei. Und was heute noch so bezeichnet wird, hat mit der ursprünglichen Musik leider nicht mehr viel gemein. Aber das soll nicht daran hindern, zurückzublicken und zu schauen, welche Produktionen von damals bestens gealtert sind und von ihrem Reiz nichts verloren haben.
Goldene Ära des Trance – Raver um 1992
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In den Neunzigern hatte ich mit House nicht so viel am Hut. Das änderte sich ein wenig, als um 1993 aus Großbritannien ein neues Subgenre namens Progressive House zu uns hinüberkam. Bekannt wurde der Begriff um 1992, als Dom Phillips für Mixmag seine Eindrücke dieser neuen Form des House beschrieb: „Progressive House we’ll call it. It’s simple, it’s funky, it’s driving, and it could only be British”. Für neue Hypes waren die Engländer ja bekannt. Die ersten Tracks waren alle heiter angereichert mit Piano-Samples und Tribal-Elementen. Später nahmen sie auch Elemente der Trance- und Techno-Bewegung auf, wurde düsterer und dramaturgischer. Die Tracks bauten sich langsam und treibend auf, steigerten sich mit Flächen und dezent eingesetzten Vocals hin zur Ekstase.
Hard Hands (1992-2000) – UK Progressive House Label
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Irgendetwas geschah um 1995. Ich kann nicht genau erklären, was es war, aber es änderte sich etwas mit dieser Musik. Und das leider nicht zum Positiven. Wenn man zu der Generation gehört, die die frühen Jahre elektronischer Clubmusik um 1992 mitbekommen hat, dann lässt sich das vielleicht nachvollziehen. Im Grunde gab es drei populäre Stilrichtungen: Techno, House und Trance. Die ganzen Subgenres waren noch in der Keimung und britische Hypes wie Hardcore (Breakbeat) oder Jungle auf dem europäischen Festland noch kaum angekommen.
Abstract Records – Twisted Systems Vol. I (1994) – Meilenstein des Trance
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